Die Entdeckung von Andorn
Andorn (Marrubium vulgare), auch Weißer Andorn genannt, ist eine Pflanze mit einer langen Geschichte in der traditionellen Medizin. Bereits in der Antike wurde Andorn von den Griechen und Römern verwendet. Dioskurides, ein griechischer Arzt aus dem 1. Jahrhundert, beschrieb die heilenden Eigenschaften des Andorns in seinem Werk „De Materia Medica“. Auch im Mittelalter wurde Andorn in Klostergärten angebaut und bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt.
Darreichungsformen und Dosierung
Andorn kann in verschiedenen Formen eingenommen werden, je nach Vorliebe und gesundheitlichen Bedürfnissen:
- Tee: Der klassische Andorntee wird aus den getrockneten Blättern und Blüten zubereitet. Ein Teelöffel getrockneter Andorn auf eine Tasse heißes Wasser, ca. 10-15 Minuten ziehen lassen, ist eine gängige Zubereitungsmethode.
- Tinktur: Eine Andorntinktur wird aus frischen oder getrockneten Pflanzenteilen hergestellt. Die empfohlene Dosierung beträgt 20-30 Tropfen in einem Glas Wasser, ein- bis zweimal täglich.
- Kapseln: Andorn-Extrakt ist auch in Kapselform erhältlich. Die übliche Dosierung beträgt 300-600 mg pro Tag, je nach Konzentration des Präparats.
- Sirup: Andornsirup, oft in Kombination mit Honig, wird vor allem bei Husten und Halsschmerzen eingesetzt. Ein Esslöffel dreimal täglich ist eine typische Dosierung.
Krankheiten, die Andorn heilen kann
Er wird traditionell bei einer Reihe von Erkrankungen eingesetzt, unter anderem bei:
- Erkrankungen der Atemwege: Er hat schleimlösende und entzündungshemmende Eigenschaften, die bei Bronchitis, Husten und Asthma helfen können. Er erleichtert das Abhusten von Schleim und beruhigt gereizte Atemwege.
- Verdauungsbeschwerden: Die Pflanze kann bei Appetitlosigkeit, Blähungen und Verdauungsstörungen helfen. Sie regt die Produktion von Magensäure und Gallenflüssigkeit an und fördert so die Verdauung.
- Leber- und Gallenbeschwerden: Er unterstützt die Leberfunktion und kann bei Gallensteinen und Gallenkoliken lindernd wirken.
- Herz-Kreislauf-Beschwerden: Traditionell wird er auch zur Stärkung des Herzens und zur Verbesserung der Durchblutung eingesetzt.
Wirkung auf den Körper
Die Wirkung des Andorns auf den Körper ist vielfältig und beruht auf seinen Wirkstoffen:
- Marrubiin: Dieser Bitterstoff wirkt schleimlösend, krampflösend und entzündungshemmend. Er ist besonders wirksam bei Atemwegserkrankungen.
- Flavonoide: Diese Antioxidantien schützen die Zellen vor freien Radikalen und unterstützen das Immunsystem.
- Ätherische Öle: Sie wirken antibakteriell und entzündungshemmend, was besonders bei Infektionen der Atemwege hilfreich ist.
Er unterstützt den Körper, indem er die Sekretion der Verdauungssäfte anregt, Entzündungen lindert und das Immunsystem stärkt.
Einnahmezeitpunkt und Nahrungsergänzungsmittel
Andorn wird idealerweise bei Bedarf oder im Rahmen einer Kur eingenommen. Zum Beispiel in der Erkältungssaison zur Vorbeugung von Atemwegserkrankungen oder bei akuten Verdauungsbeschwerden. Eine regelmäßige Einnahme kann das Immunsystem stärken und den allgemeinen Gesundheitszustand verbessern.
Nicht empfohlene Einnahme
Bestimmte Personengruppen sollten auf die Einnahme verzichten:
- Schwangere und Stillende: Da die Sicherheit in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht ausreichend untersucht ist, wird Frauen in dieser Lebensphase von der Einnahme abgeraten.
- Kinder unter 12 Jahren: Wirkung und Sicherheit bei Kindern sind nicht ausreichend untersucht, daher ist Vorsicht geboten.
- Menschen mit Magen-Darm-Geschwüren: Die reizenden Eigenschaften können bestehende Geschwüre verschlimmern.
Nahrungsergänzungsmittel und Heilpflanzen
Zur Unterstützung der Wirkung von Andorn können folgende Nahrungsergänzungsmittel und Heilpflanzen kombiniert werden:
- Probiotika: Diese unterstützen eine gesunde Darmflora und verbessern die Verdauung, was die Wirkung bei Verdauungsbeschwerden verstärken kann.
- Eibisch: Eibischwurzel hat schleimlösende und beruhigende Eigenschaften, die die Wirkung bei Atemwegserkrankungen ergänzen.
- Artischockenextrakt: Artischocke unterstützt die Leberfunktion und kann in Kombination bei Leber- und Gallenbeschwerden hilfreich sein.
Vorkommen in Lebensmitteln
Andorn selbst wird selten in Lebensmitteln verwendet, kann aber in Kräutertees und pflanzlichen Arzneimitteln enthalten sein. Bitterstoffe, wie sie im Andorn vorkommen, finden sich auch in anderen Pflanzen wie Löwenzahn und Enzian, die ebenfalls in der Naturheilkunde geschätzt werden.
Andorn: Nebenwirkungen und Überdosierung
Die Nebenwirkungen sind meist mild, können aber Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit oder Durchfall umfassen. Hautausschläge können bei empfindlichen Personen auftreten, wenn es äußerlich angewendet wird.
Eine Überdosierung kann zu schweren Magen-Darm-Beschwerden führen und sollte vermieden werden. Sehr hohe Dosen können zu Leber- und Nierenschäden führen, daher sollte die empfohlene Dosis nicht überschritten werden.
Andorn: Verwendung in der Naturheilkunde
In der Pflanzenheilkunde wird der wegen seiner vielfältigen Wirkungen als Naturheilmittel geschätzt. Er wird bei Atemwegs- und Verdauungsbeschwerden sowie zur Unterstützung der Leber- und Gallenfunktion eingesetzt. Neben der innerlichen Anwendung in Form von Tees und Tinkturen wird er auch äußerlich zur Linderung von Hautreizungen eingesetzt.
Fazit
Der Andorn ist ein wertvolles Heilkraut mit einer langen Tradition in der Pflanzenheilkunde. Seine vielfältigen Wirkungen machen ihn zu einem natürlichen Helfer bei Atemwegs-, Verdauungs- und Leberbeschwerden. Trotz seiner zahlreichen Vorzüge sollte die Einnahme mit Vorsicht und nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen, insbesondere bei bestimmten Personengruppen. Zusammen mit anderen Heilpflanzen und Nahrungsergänzungsmitteln kann er einen wichtigen Beitrag zur natürlichen Gesundheitsvorsorge leisten.
Veröffentlicht am: 23. Juni 2024
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