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Gundermann: Die Entdeckung

Der Gundermann (Glechoma hederacea), auch Gundelrebe genannt, ist eine Pflanze aus der Familie der Lippenblütler. Die krautige Pflanze wurde bereits im Mittelalter von Heilkundigen geschätzt und verwendet. Ihre Entdeckung als Heilpflanze geht auf alte europäische Überlieferungen zurück, in denen er als Universalheilmittel für verschiedene Beschwerden galt. Die auffälligen, herzförmigen Blätter und die kleinen, violetten Blüten machen den Gundermann leicht erkennbar, und seine medizinischen Eigenschaften wurden von Generation zu Generation weitergegeben.

Darreichungsformen und Dosierung

Gundermann kann in verschiedenen Formen eingenommen werden:

  • Tee: Aus den getrockneten Blättern und Blüten wird ein Tee zubereitet. Dazu nimmt man etwa zwei Teelöffel getrockneten Gundermann mit einer Tasse heißem Wasser auf, lässt den Tee 10 bis 15 Minuten ziehen und trinkt ihn ein- bis zweimal täglich.
  • Tinkturen: Auszüge aus frischen oder getrockneten Pflanzenteilen können in Form von Tinkturen eingenommen werden. Die übliche Dosierung beträgt 10-20 Tropfen dreimal täglich.
  • Frische Blätter: Die frischen Blätter können direkt gegessen oder in Salaten verwendet werden. Sie verleihen den Speisen einen leicht herben Geschmack.
  • Äußere Anwendung: Als Umschlag oder Salbe kann er äußerlich angewendet werden, um Hautreizungen zu lindern.

Gundermann: Heilende Eigenschaften

Er ist für seine vielseitigen heilenden Eigenschaften bekannt und wird traditionell bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt:

  • Entzündungen: Die entzündungshemmenden Eigenschaften machen ihn wirksam bei Hauterkrankungen, Wunden und Insektenstichen.
  • Erkrankungen der Atemwege: Bei Erkältungen, Husten und Bronchitis kann er den Schleim lösen und die Atmung erleichtern.
  • Verdauungsbeschwerden: Er fördert die Verdauung und kann bei Blähungen, Magenschmerzen und Appetitlosigkeit helfen.
  • Erkrankungen der Harnwege: Aufgrund seiner harntreibenden Wirkung unterstützt er  die Behandlung von Blasenentzündungen und Nierenleiden.
  • Lebererkrankungen: Er wird auch zur Unterstützung der Leberfunktion und zur Entgiftung des Körpers eingesetzt.

Wirkung auf den Körper

Die heilenden Wirkungen des Gundermanns auf den Körper sind vielfältig:

  • Entzündungshemmend: Die enthaltenen Flavonoide und ätherischen Öle wirken entzündungshemmend und heilungsfördernd.
  • Antioxidativ: Er schützt die Zellen vor oxidativem Stress und unterstützt das Immunsystem.
  • Schleimlösend: Die schleimlösenden Eigenschaften erleichtern die Atmung und helfen bei Husten.
  • Harntreibend: Er fördert die Ausscheidung von Flüssigkeit und unterstützt die Entgiftung des Körpers.
  • Leberstärkend: Durch die Unterstützung der Leberfunktion trägt er zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens bei.

Wann soll Gundermann angewendet werden?

Gundermann sollte eingenommen werden bei:

  • Erkältungen und Atembeschwerden: Um die Schleimlösung zu fördern und die Atmung zu erleichtern.
  • Verdauungsbeschwerden: Um die Verdauung zu fördern und Magenschmerzen zu lindern.
  • Erkrankungen der Harnwege: Zur Unterstützung der Blasen- und Nierenfunktion.
  • Hautkrankheiten: Zur äußerlichen Anwendung bei Hautreizungen und -entzündungen.
  • Leberunterstützung: Zur Unterstützung der Entgiftung und Stärkung der Leber.

Wer darf Gundermann nicht einnehmen?

Für bestimmte Personen ist er nicht geeignet:

  • Schwangere und Stillende: Aufgrund unzureichender Untersuchungen wird die Einnahme bei Schwangeren und Stillenden nicht empfohlen.
  • Kinder: Die Anwendung bei Kindern sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
  • Allergiker: Personen, die allergisch auf Lippenblütler reagieren, sollten Vorsicht walten lassen, da er allergische Reaktionen auslösen kann.

Zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel und Heilpflanzen

Um die Heilwirkung des Gundermanns zu unterstützen, können folgende Nahrungsergänzungsmittel und Heilpflanzen zusätzlich eingenommen werden:

  • Echinacea: stärkt das Immunsystem und unterstützt die Heilung bei Erkältungskrankheiten.
  • Ingwer: fördert die Verdauung und wirkt entzündungshemmend.
  • Brennnessel: Wirkt harntreibend und entgiftend.
  • Kamille: Beruhigt den Magen und wirkt entzündungshemmend.

Lebensmittel mit viel Gundermann

Der Gundermann selbst ist nicht in den üblichen Lebensmitteln enthalten, kann aber als frisches Kraut in der Küche verwendet werden. Besonders in Salaten, Smoothies oder Kräuterquark kann er eine gesunde und schmackhafte Ergänzung sein.

Gundermann: Mögliche Nebenwirkungen

Bei der Einnahme können in seltenen Fällen Nebenwirkungen auftreten:

  • Magen-Darm-Beschwerden: Bei übermäßigem Verzehr können Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall auftreten.
  • Allergische Reaktionen: Bei Personen, die allergisch auf Lippenblütler reagieren, können Hautausschläge oder Atembeschwerden auftreten.

Überdosierung

Eine Überdosierung von Gundermann kann zu toxischen Reaktionen führen. Symptome einer Überdosierung sind starke Magen-Darm-Beschwerden, Schwindel und Kopfschmerzen. In schweren Fällen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Naturheilverfahren

In der Naturheilkunde wird Gundermann in verschiedenen Formen eingesetzt:

  • Tees und Aufgüsse: Zur inneren Anwendung bei Atemwegs- und Verdauungsbeschwerden.
  • Salben und Umschläge: Äußerlich bei Hautreizungen und Entzündungen.
  • Tinkturen und Extrakte: In konzentrierter Form zur inneren Anwendung bei verschiedenen Beschwerden.

Fazit

Zusammenfassend ist der Gundermann eine vielseitige Heilpflanze, die in der traditionellen Medizin wegen ihrer entzündungshemmenden, schleimlösenden und harntreibenden Eigenschaften hoch geschätzt wird. In der richtigen Dosierung und Anwendung kann er bei vielen Beschwerden helfen und das allgemeine Wohlbefinden fördern. Die Anwendung sollte jedoch immer mit Vorsicht und unter Berücksichtigung der individuellen gesundheitlichen Verhältnisse erfolgen.

Veröffentlicht am: 10. Juli 2024

Daniel

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