Die Entdeckung der Heilerde
Die Anwendung von Heilerde zur Linderung von Krankheiten reicht bis in die Antike zurück. Schon die Ägypter und Römer behandelten damit Entzündungen und Magenbeschwerden. Besonders bekannt ist der deutsche Naturheilkundler Adolf Just, der sie im 19. Jahrhundert systematisch erforschte und ihre Heilwirkung dokumentierte. Er entdeckte, dass die fein gemahlene, mineralstoffreiche Tonerde eine Vielzahl positiver Wirkungen auf den menschlichen Körper haben kann. Durch seine Forschungen wurde sie als Heilmittel in Deutschland und später weltweit bekannt.
Darreichungsformen von Heilerde
Heilerde kann in verschiedenen Formen eingenommen werden: als Pulver, in Kapseln, als Paste zur äußerlichen Anwendung oder als flüssige Suspension. Die Wahl der Darreichungsform hängt von der jeweiligen Anwendung und der persönlichen Bequemlichkeit ab. Zur innerlichen Anwendung wird sie meist als Pulver in Wasser oder Tee eingerührt. Diese Mischung sollte vor dem Trinken gut umgerührt werden, damit sie sich gleichmäßig verteilt und ihre Wirkung optimal entfalten kann.
Dosierung und Anwendung
Die Dosierung der Heilerde richtet sich nach dem Anwendungszweck. Generell empfiehlt es sich, mit kleinen Mengen, etwa einem Teelöffel (ca. 3 g) pro Tag, zu beginnen und diese langsam zu steigern. Bei Verdauungsproblemen kann die Dosis auf bis zu drei Teelöffel pro Tag erhöht werden. Sie sollte entweder morgens auf nüchternen Magen oder abends vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Eine bequeme Alternative und besonders praktisch für unterwegs sind Heilerde-Kapseln. Auch hier liegt die Dosierung je nach Hersteller meist bei ein bis zwei Kapseln pro Einnahme.
Bei welchen Beschwerden hilft Heilerde?
Sie wird als natürliches Heilmittel bei vielen Beschwerden eingesetzt, da sie ein breites Spektrum an positiven Wirkungen auf den Körper hat. Die häufigsten Anwendungsgebiete sind
- Magen-Darm-Beschwerden: Sie hilft bei Sodbrennen, Durchfall und Magenschmerzen. Sie bindet überschüssige Magensäure und Schadstoffe im Magen-Darm-Trakt, wodurch die Schleimhäute beruhigt und die Verdauung verbessert werden.
- Hautprobleme: In Form von Masken und Umschlägen wirkt sie entzündungshemmend und desinfizierend. Sie wird bei Akne, Ekzemen und Wunden eingesetzt, da sie überschüssiges Fett und Bakterien auf der Haut bindet.
- Entgiftung und Ausleitung: Sie hat eine absorbierende Wirkung, die es ihr ermöglicht, Schadstoffe wie Gifte und Schwermetalle zu binden und auszuscheiden. Sie wird daher gerne im Rahmen von Entgiftungskuren eingesetzt.
- Gelenk- und Muskelschmerzen: Äußerlich angewendet als Wickel oder Umschlag kann sie helfen, Muskelschmerzen und Gelenkschwellungen zu lindern.
Wie Heilerde im Körper wirkt
Die heilende Wirkung der Heilerde beruht auf ihrer Binde- und Aufnahmefähigkeit. Die feinen Erdteilchen haben eine große Oberfläche, die es ihnen ermöglicht, Schadstoffe, Bakterien und Gifte zu binden und aus dem Körper zu transportieren. Außerdem hat sie einen leicht basischen pH-Wert, der hilft, den Säure-Basen-Haushalt des Körpers zu regulieren. Aufgrund dieser Eigenschaften wirkt sie entzündungshemmend, beruhigend und entschlackend. Diese Wirkungen machen sie zu einem vielseitigen Heilmittel bei Magen-Darm-Beschwerden, Hautproblemen und anderen Beschwerden.
Wann ist Heilerde sinnvoll?
Sie wird bei akuten Beschwerden wie Sodbrennen oder Durchfall sowie zur Unterstützung der Verdauung empfohlen. Auch in Stressphasen oder bei einseitiger Ernährung kann sie hilfreich sein, da sie überschüssige Säuren im Körper neutralisiert. Für eine Entgiftungskur wird die Einnahme über einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen empfohlen. Dabei sollte sie täglich in kleinen Mengen eingenommen werden, um den Körper sanft zu entlasten und Schadstoffe auszuscheiden.
Einschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen bei der Einnahme von Heilerde
Trotz der vielen positiven Wirkungen ist sie nicht für jeden geeignet. Menschen mit starken Nierenproblemen sollten sie meiden, da die darin enthaltenen Mineralien die Nieren zusätzlich belasten können. Auch Schwangere und Stillende sollten vor der Einnahme ärztlichen Rat einholen, da keine umfassenden Studien zur Verträglichkeit in dieser Zeit vorliegen. Menschen mit Darmverschluss oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen sollten ebenfalls auf sie verzichten, da sie die Darmtätigkeit verlangsamen und in seltenen Fällen zu Verstopfung führen kann.
Kombination mit anderen Nahrungsergänzungen und Heilpflanzen
Um die Wirkung der Heilerde zu unterstützen, können bestimmte Nahrungsergänzungsmittel oder Heilpflanzen zusätzlich eingenommen werden:
- Flohsamenschalen: Sie unterstützen die Verdauung und fördern die Entschlackung. In Kombination mit Heilerde wirken sie besonders gut bei Verstopfung und Reizdarm.
- Aloe Vera: Die hautberuhigende Wirkung der Aloe Vera kann bei äußerlicher Anwendung zusätzlich unterstützt werden.
- Probiotika: Zur Stärkung der Darmflora können Probiotika in Kombination mit ihr eingenommen werden. Sie helfen, die Verdauung zu regulieren und das Immunsystem zu stärken.
Lebensmittel wie Gemüse und Vollkornprodukte enthalten häufig Mineralstoffe, die die Wirkung der Heilerde ergänzen, da sie den Mineralstoffhaushalt des Körpers ebenfalls unterstützen.
Mögliche Nebenwirkungen der Heilerde
Obwohl sie in der Regel gut verträglich ist, können bei manchen Menschen Nebenwirkungen auftreten. Die häufigsten Beschwerden sind leichte Verstopfung oder Blähungen, insbesondere bei zu hoher Dosierung. Es ist daher ratsam, die Einnahme langsam zu steigern und den Körper an die neue Zufuhr zu gewöhnen. Bei längerfristiger oder zu hoher Dosierung besteht die Gefahr einer Mineralstoffüberversorgung, daher sollte sie immer in moderaten Mengen eingenommen werden.
Was passiert bei Überdosierung?
Eine Überdosierung von Heilerde kann zu Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung oder Übelkeit führen. In seltenen Fällen kann eine übermäßige Aufnahme der enthaltenen Mineralstoffe den Körper belasten, da die Nieren die Ausscheidung dieser Mineralstoffe unterstützen müssen. Eine stark erhöhte Dosis sie kann auch dazu führen, dass wichtige Nährstoffe gebunden und unverdaut ausgeschieden werden, was langfristig zu einem Mineralstoffmangel führen kann. Es wird daher empfohlen, sich bei der Dosierung immer an die Angaben des Herstellers zu halten.
Heilerde in der Naturheilkunde
In der Naturheilkunde ist sie seit Jahrhunderten ein beliebtes Heilmittel. Sie findet sich in vielen traditionellen Anwendungen wieder und wird häufig als Alternative zu chemischen Medikamenten bei Magen-Darm-Beschwerden, Hautproblemen und zur allgemeinen Entschlackung des Körpers eingesetzt. Auch in der Ayurveda-Lehre und der Traditionellen Chinesischen Medizin wird sie als sanftes, aber wirksames Mittel gegen innere und äußere Unreinheiten eingesetzt.
Fazit
Heilerde ist ein vielseitiges und natürliches Heilmittel, das bei vielen Beschwerden helfen kann. Ihre Fähigkeit, Schadstoffe zu binden und den Körper von innen und außen zu reinigen, macht sie besonders wertvoll für die ganzheitliche Gesundheit. Trotz ihrer positiven Wirkung sollte sie jedoch bewusst und in Maßen eingesetzt werden. Mit ergänzenden Heilpflanzen und einer ausgewogenen Ernährung kann die Wirkung noch verstärkt werden, um ein optimales gesundheitliches Gleichgewicht zu fördern.
Quellen und weitere Informationen:
- Bei Refluxbeschwerden
Eine nicht-interventionelle Studie zur Wirkung von Luvos-Heilerde ultrafein bei Patienten mit Refluxbeschwerden.
Link: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2016/01/31/heilerde-kritisch-betrachtet - Bei Reizdarmsyndrom (RDS)
Eine randomisierte, placebokontrollierte Studie zur Wirkung bei Patienten mit Reizdarmsyndrom.
Link: https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/studie-heilerde-verbessert-durchfall-symptome - Bei Hypercholesterinämie
Klinische Studie im Deutschen Register Klinischer Studien (DRKS) über die Wirkung von Luvos-Heilerde mikrofein auf den LDL-Cholesterinspiegel.
Link: https://drks.de/search/de/trial/DRKS00024780 - Bei Histamin-Intoleranz
Studie zur Wirkung von Luvos-Heilerde imutox bei Patienten mit Histamin-Intoleranz.
Link: https://drks.de/search/de/trial/DRKS00027333 - Bei Clostridioides difficile-Infektion
Eine multizentrische, placebokontrollierte Studie zur klinischen Leistung und Sicherheit von Luvos-Heilerde imutox bei Patienten mit rezidivierender Clostridioides difficile-Infektion.
Link: https://drks.de/search/de/trial/DRKS00027358 - Anwendung und Risiken
Der Bayerische Rundfunk bietet einen umfassenden Überblick über Anwendung, Risiken und den Forschungsstand.
Link: https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/gesundheit/heilerde-pflege-gesundheit-100.html - Neue Erkenntnisse über die Wirkkraft von Luvos Heilerde
Ein Artikel auf Quell Online mit aktuellen Studien und Erkenntnissen zur Wirksamkeit von Heilerde.
Link: https://www.quellonline.de/neue-erkenntnisse-ueber-die-wirkkraft-von-luvos-heilerde/
Veröffentlicht am: 20. November 2024
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