Einleitung
Die Engelwurz, auch Angelica archangelica genannt, ist eine Heilpflanze, die seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin verwendet wird. Ihre Entdeckung und Verwendung reichen weit zurück, und sie wird für eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen geschätzt. In diesem Artikel untersuchen wir die Geschichte der Angelikawurzel, ihre verschiedenen Darreichungsformen, Dosierungen, heilenden Eigenschaften, Wirkungen auf den Körper, Gegenanzeigen, ergänzende Heilpflanzen und Nahrungsergänzungsmittel sowie mögliche Nebenwirkungen und Risiken einer Überdosierung.
Die Entdeckung der Engelwurz
Sie wurde erstmals im mittelalterlichen Europa erwähnt und erhielt ihren Namen aufgrund ihrer angeblichen Fähigkeit, Menschen vor der Pest zu schützen. Entdeckt wurde die Pflanze im Norden, vor allem in Island und Skandinavien, wo sie wild wächst. Die Menschen begannen, ihre medizinischen Eigenschaften zu schätzen und bauten sie bald in Kräutergärten an.
Formen und Dosierung
Engelwurz kann in verschiedenen Darreichungsformen eingenommen werden. Dazu gehören:
- Tee: Getrocknete Wurzeln können zu einem heilenden Tee aufgebrüht werden.
- Tinkturen: Diese konzentrierte Form wird hergestellt, indem die Wirkstoffe der Pflanze in Alkohol extrahiert werden.
- Kapseln: Pulverisierte Wurzeln werden in Kapseln gefüllt, um eine einfache Einnahme zu ermöglichen.
- Ätherisches Öl: Es wird aus den Samen und Wurzeln gewonnen und kann äußerlich oder in der Aromatherapie verwendet werden.
Die Dosierung variiert je nach Darreichungsform und Verwendungszweck. Allgemein empfohlen:
- Tee: Zwei bis drei Tassen täglich aus einem Teelöffel getrockneter Wurzel.
- Tinktur: 20 bis 40 Tropfen dreimal täglich mit Wasser verdünnt.
- Kapseln: 500 bis 1000 mg zwei- bis dreimal täglich.
- Ätherisches Öl: Einige Tropfen in einem Trägeröl zur Inhalation oder äußerlichen Anwendung.
Engelwurz: Heilende Eigenschaften
Sie wird bei einer Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt. Einige der wichtigsten Anwendungsgebiete sind:
- Verdauungsprobleme: Sie regt die Produktion von Magensäure und Verdauungssäften an und hilft so bei Magenverstimmungen, Blähungen und Völlegefühl.
- Erkrankungen der Atemwege: Die schleimlösenden Eigenschaften der Pflanze machen sie wirksam bei Bronchitis, Husten und Erkältungen.
- Menstruationsbeschwerden: Sie kann krampflösend wirken und Menstruationsschmerzen lindern.
- Entzündungen: Sie wirkt entzündungshemmend und kann bei Rheuma und Arthritis helfen.
- Stress und Angst: Ihre beruhigenden Eigenschaften können bei nervöser Unruhe und Angstzuständen unterstützend wirken.
Wirkung auf den Körper
Die Engelwurz wirkt auf den Körper durch ihre zahlreichen bioaktiven Verbindungen, darunter ätherische Öle, Cumarine und Bitterstoffe. Diese Verbindungen fördern die Durchblutung, unterstützen die Verdauung und wirken antimikrobiell. Die Pflanze hat auch antioxidative Eigenschaften, die helfen, freie Radikale zu bekämpfen und das Immunsystem zu stärken.
Wann sollte Angelikawurzel eingenommen werden?
Engelwurz kann regelmäßig zur allgemeinen Gesundheitsförderung eingenommen werden, insbesondere bei den oben genannten Beschwerden. Sie sollte bei den ersten Anzeichen von Verdauungsstörungen, Atemwegserkrankungen oder Menstruationsbeschwerden eingenommen werden. Bei chronischen Erkrankungen sollte jedoch immer ein Arzt konsultiert werden.
Gegenanzeigen
Bestimmte Personen sollten Engelwurz nicht einnehmen. Dazu gehören:
- Schwangere und stillende Frauen: Die Sicherheit der Pflanze in diesen Lebensphasen ist nicht ausreichend untersucht.
- Menschen mit Magen- oder Darmgeschwüren: Da Engelwurz die Magensäureproduktion anregt, kann sie diese Zustände verschlimmern.
- Menschen mit schweren Nieren- oder Lebererkrankungen: Die Wirkung auf diese Organe ist nicht ausreichend erforscht.
Ergänzende Heilpflanzen und Nahrungsergänzungen
Engelwurz lässt sich gut mit anderen Heilpflanzen und Nahrungsergänzungsmitteln kombinieren, um deren Wirkung zu verstärken. Dazu gehören:
- Fenchel und Kümmel: Diese Pflanzen fördern die Verdauung und können Blähungen lindern.
- Kamille: Sie wirkt beruhigend und kann bei Magen-Darm-Beschwerden und Stress helfen.
- Vitamin C: Unterstützt das Immunsystem und kann die antioxidative Wirkung der Angelikawurzel ergänzen.
Natürliches Vorkommen in der Nahrung
Die Engelwurz selbst kommt in herkömmlichen Lebensmitteln nicht vor, aber einige ihrer Wirkstoffe finden sich in anderen Pflanzen, die in der Küche verwendet werden. Dazu gehören:
- Sellerie: Enthält ähnliche ätherische Öle wie die Angelikawurzel.
- Petersilie: Reich an Cumarinen und anderen sekundären Pflanzenstoffen.
Engelwurz: Mögliche Nebenwirkungen
Wie bei jeder Heilpflanze können auch Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören:
- Hautreizungen: Bei äußerlicher Anwendung können Hautreizungen auftreten.
- Magenbeschwerden: Hohe Dosen können zu Übelkeit und Erbrechen führen.
- Lichtempfindlichkeit: Einige der in der Engelwurz enthaltenen Cumarine können die Haut empfindlicher gegenüber Sonnenlicht machen.
Überdosierung
Eine Überdosierung von Engelwurz kann zu ernsthaften Symptomen führen, einschließlich:
- Schwere Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall.
- Kopfschmerzen und Schwindel: Aufgrund der stärkeren Wirkung auf das zentrale Nervensystem.
- Leberschäden: In sehr hohen Dosen können die Wirkstoffe der Engelwurz die Leber belasten.
Engelwurz: Verwendung in der Naturheilkunde
Die Engelwurz wird in verschiedenen Formen der Naturheilkunde verwendet:
- Traditionelle Europäische Medizin: Historisch zur Behandlung von Pest, Verdauungsstörungen und Atemwegserkrankungen.
- Chinesische Medizin: Hier wird die Pflanze, insbesondere Angelica sinensis (Dong Quai), für ähnliche Zwecke verwendet.
- Aromatherapie: Das ätherische Öl der Engelwurz wird zur Linderung von Stress und Angstzuständen eingesetzt.
Schlussfolgerung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Engelwurz eine vielseitige und wertvolle Heilpflanze ist, die in verschiedenen Formen und Dosierungen bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt werden kann. Ihre Wirkung auf den Körper ist vielfältig und positiv, jedoch sollten bestimmte Personengruppen vorsichtig sein oder die Einnahme vermeiden. Durch die Kombination mit anderen Heilpflanzen und Nahrungsergänzungsmitteln kann ihre Wirkung optimiert werden, wobei mögliche Nebenwirkungen und die Risiken einer Überdosierung immer im Auge behalten werden müssen.
Veröffentlicht am: 30. Juni 2024
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